Diamanten faszinieren die Menschheit seit Jahrhunderten. Einige besonders grosse und aussergewöhnliche Steine haben es zu internationaler Berühmtheit geschafft.
Diamanten faszinieren die Menschheit seit Jahrhunderten. Einige besonders grosse und aussergewöhnliche Steine haben es zu internationaler Berühmtheit geschafft.
Mit 545.67 Karat ist er der grösste geschliffene Diamant der Welt und damit sogar grösser als der bekannte Cullinan I.
Gefunden wurde der 755.5 Karat Rohdiamant 1985 in der Premier Mine in Südafrika und zunächst als namenloser Brauner betitelt. DeBeers entschied sich, an diesem besonderen Diamanten neue Schleifmethoden und Werkzeuge zu testen. Dies erwies sich herausfordernder als gedacht. Die grossen Oberflächen des Steins wie auch seine tiefen inneren Risse und Einschlüsse erschwerten den Schleifvorgang stark.
Das Ergebnis war ein bernsteinfarbener Diamant im Fire-Rose Kissenschliff mit 148 symmetrisch angeordneten Facetten. Dank dieses besonderen Schliffs büsste der Stein relativ wenig an Gesamtgewicht ein.
Aufgrund seiner Farbe blieb der Stein weltweit ohne grössere Beachtung. Dies änderte sich erst, als er Teil einer Ausstellung in Thailand war. Hier scharten sich die Besucher um den noch namenlosen Braunen. Der Stein wurde nach Thailand verkauft und König Bhumibol Adulyadej zum Goldenen Thronjubiläum geschenkt. Seither trägt er den Namen Golden Jubilee und gehört zu den thailändischen Kronjuwelen, welche im Chitralada-Palast in Bangkok ausgestellt sind.
In Zaire spielte 1984 ein kleines Mädchen neben dem Haus ihres Onkels auf einem Schuttberg, ganz in der Nähe der MIBA-Diamantenmine. Durch Zufall entdeckte sie einen Stein, der sich später als rund 890 Karat (ca. 178 g) schwerer, brauner Rohdiamant herausstellte. In der Familie der gelben Diamanten war dies der viertgrösste jemals entdeckte Stein. Über diverse Zwischenhändler gelangte der Stein in den Besitz von Zale Jewellers die den Stein schleifen liessen.
Nach mehrjähriger Analyse wurde der Stein in einen grossen und 14 kleinere Diamanten gespalten. Die unregelmässige Form des grossen Steins stellte die grösste Herausforderung dar. Trotz einem dicken und einem schmalen Ende, einer Senkung und geriffelter Oberfläche entstand ein Stein praktisch frei von Einschlüssen.
Bekannt ist er unter seinem Namen «The Imcomparable» (der Unvergleichliche) und wiegt 407.75 Karat. Er wurde vom Gemological Institute of America als Shield Step Cut (Trilliant), Fancy Deep Brownish Yellow Diamond, Internally Flawless eingestuft.
Bei einer Auktion im Jahr 1998 wurde er mit einem Mindestpreis von 20 Millionen Dollar angeboten, jedoch nicht verkauft. Bei eBay wurde er Anfang der 2000er Jahre ebenfalls angeboten, aber trotzt des gesenkten Preises von 15 Millionen US-Dollar nicht verkauft.
Der Verbleib dieses Diamanten ist unbekannt, man vermutet jedoch, dass er sich immer noch im Besitz der Inhaber von Zale Jewellers befindet.
Gefunden wurde der Cullinan 1905 in der gleichen Mine wie der «Golden Jubilee» in Cullinan, Südafrika. Bei seiner Entdeckung in nur 9 Metern Tiefe wog er unglaubliche 3106.75 Karat (621.35 g). Die britische Kolonie Transvall kaufte den Rohdiamanten 1907 und schenkte ihn dem britischen König Edward VII. zu seinem 66. Geburtstag. 1908 wurde der Rohdiamant in Amsterdam von Joseph Asscher in 9 grosse und 96 kleine Steine gespalten. Die neun grossen (Cullinan I bis Cullinan IX) sind heute Teil der britischen Kronjuwelen im Tower of London.
Der grösste Cullinan wiegt 530.2 Karat (160.4 g) und ist auch unter dem Namen «Grosser Stern von Afrika» bekannt. Der Schliff, in einer Kombination aus Birnen- und Tropfenform ergab einen Diamanten mit imposanten Abmessungen von 53 mal 44 mal 29 Millimetern und verfügt er über 76 Facetten. Nach dem Schliff wurde er in das Zepter von König Edward VII. eingearbeitet. Das Besondere: Der Stein kann mitsamt seiner Fassung dem Zepter entnommen und als Anstecknadel oder Anhänger getragen werden.
Dieser auch als «Kleinerer Stern von Afrika» bekannte Diamant wurde kissenförmig geschliffen und wiegt 317.4 Karat (63.48 g). Er verziert mittig die Stirnplatte der britischen «Imperial State Cown».
In einem birnen-/tropfenförmigen Schliff wiegt der Cullinan III 94.4 Karat (18.88 g). 1911 wurde er zusammen mit dem Cullinan IV in die Krone von Königin Mary († 1953) eingesetzt. Die beiden Steine können gemeinsam entnommen und als Anhänger oder Brosche getragen werden.
In seinem quadratischen Schliff wiegt der Cullinan IV 63.6 Karat (12.72 g) und ziert heute das Band der Krone.
Der Legende nach ist der «Berg des Lichts» der noch existierende Diamant, dessen Geschichte am weitesten zurückverfolgt werden kann. Mystische Legenden um diesen Stein ragen bis zu 5'000 Jahre in die indische Geschichte zurück. Die erste Erwähnung findet sich 1304 als ihn der Sultan von Delhi in Afghanistan entwendet. Fortan schmückt er als Auge des Pfaus den weltberühmten Pfauenthron in Delhi. Der Diamant wechselt in den folgenden Jahrhunderten häufig seinen Besitzer. 1739 fällt er in die Hände des Schahs von Persien und gelang nach dessen Ermordung 1747 in die Schatzkammer von Punjab. Nach dessen Annektierung 1849 durch Britisch-Indien ging der Stein in den Besitz der britischen Ostindien-Kompanie über und wurde 1850 Queen Victoria überreicht. Sie liess den Koh-i-Noor neu schleifen, um sein mangelndes Feuer zu entfachen. So entstand aus 186 Karat nun ein Diamant mit 108.93 Karat (21.78 g). 1911 wurde er als zentraler Stein in die Krone von Königin Mary eingesetzt und 1937 in die Krone von Königin Elisabeth, der späteren Queen Mum, übernommen. Er befindet sich heute zusammen mit den restlichen Kronjuwelen im Tower of London.
Der Legende nach findet ein Sklave den Stein 1702 im indischen Gokonda. Um ihn aus der Miene zu schmuggeln, verletzt er sich selbst und versteckt den Stein unter seinem Verband. Er will mit einem Schiff flüchten, doch der Kapitän hält sich nicht an ihre Abmachung und tötet den Sklaven. Nach dem Verkauf des Steins plagen den Kapitän Gewissensbisse und er erhängt sich. Gesichert ist, dass der Stein in den Besitz des Gouverneurs von Madras, Thomas Pitt, gelangte. Er sandte ihn nach England, wo er zu einem 140,50 Karat Cushion-Diamant geschliffen wurde. 1717 kaufte Philippe II., den Herzog von Orleans, Regent von Frankreich, den Diamanten. Seither ist er als «Regent» bekannt. Er wurde von Louis XV und Marie Antoinette getragen, verschwand kurzzeitig in den Revolutionswirren 1792 und zierte das Paradeschwert von Napoleon. Er gelangte nach Wien und wurde später nach Frankreich zurückgeführt. Dort ist er heute in der Apollo Galerie des Louvre zu bestaunen.
Die Legende besagt dieser Stein sei der älteste Diamant der Geschichte, gar älter als der Koh-i-Noor. Im 12. Jahrhundert sei er mit der ersten Königin von Frankreich und späteren Königin von England nach England gekommen. Ihren Sohn soll er gar auf den dritten Kreuzzug begleitet haben. Im 16. Jahrhundert schenkt ihn Heinrich II. von Frankreich seiner Geliebten. Hier verliert sich seine Spur. 1950 taucht der 90.38 Karat schwere Diamant in New York wieder auf, als Harry Winston ihn von einem Maharadscha erwirbt. Winston verkauft den Stein und kauft ihn nach dem Tod der Eigentümer nur 10 Jahre später jedoch wieder zurück. Neuere Forschungen haben ergeben, dass der Stein erst um 1908 in Paris geschliffen wurde. Nichtsdestotrotz ist es noch immer der berühmteste Diamant im Briolette-Schliff, also tropfenförmig.
Dieser Stein ist mit einen rund 41 Karat der grösste geschliffene natürliche Diamant der Welt. Der Rohdiamant mit 119.5 Karat wurde vermutlich in Indien entdeckt und 1742 an August den II, Kurfürst von Sachsen, verkauft. Heute befindet sich der lupenreine Diamant im Grünen Gewölbe in Dresden. Aus seiner Farbe und seinem Aufbewahrungsort entstand sein einprägsamer Name.
Der «Blue Hope» wurde im 17. Jahrhundert in Indien entdeckt und wog 112 Karat. Durch Jean-Baptiste fand er seinen Weg nach Frankreich und gelangte in den Besitz von Louis XIV. Auch er verschwand während der französischen Revolution und tauchte erst 1830 wieder auf. Der englische Bankier Henry Philip Hope erwarb den geschliffenen 45.52 Karäter, daher auch sein Name. Er befindet sich heute im Smithsonian Institut in Washington.
Dieser Stein wog bei Entdeckung 1878 in der Kimberley-Mine in Südafrika 287.42 Karat (57.48 g). Nach dem Erwerb durch Charles Lewis Tiffany wurde er in 82 Facetten geschliffen. Es entstand ein Diamant von 128.54 Karat (25.10 g) in einem absolut seltenen Kanariengelb. Der Stein ist noch heute im Besitz der Firma Tiffany & Co. Besondere Aufmerksamkeit erregte er immer wieder durch seine prominenten Trägerinnen. 1961 trugt ihn Audrey Hepburn auf Fotos für den Film «Frühstück bei Tiffany». Bei den Oscars 2019 glänzte er an Lady Gaga und 2021 in einer Werbekampagne an Beyoncé.
Dieser dunkelblaue Diamant stammt vermutlich aus der Kullur Mine in Indien. Als Mitgift der Tochter des spanischen Königs soll er im 17. Jahrhundert nach Wien und dann in den Besitz des Geschlechts der Wittelsbacher gelangt sein. Nach einer Versteigerung 1951 verlor sich seine Spur. Erst später wurde bekannt, dass er sich im Besitz von Heidi Horten befand. Sie verkaufte ihn 2008 über Christie’s an Laurence Graff für 24.3 Millionen US-Dollar. Er liess den 35.5 Karäter neu schleifen. Der seither als Wittelsbach-Graff-Diamant bekannte Stein wiegt nun noch 31.06 Karat.